häufig gestellte Fragen
» Warum braucht es die Energiebank Schweiz?
Mit der Energiebank Schweiz werden die Energieflüsse in den von uns bezogenen Produkten und Dienstleistungen sichtbar gemacht. Wir haben zusätzliche Argumente, um Produkte zu kaufen oder stehen zu lassen. Wir können uns Sparziele setzen, deren Erreichung dank der Energiebank Schweiz gut sichtbar dokumentiert werden. Nur mit der Energiewährung und dem Energiekonto kann der Energieverbrauch pro Person rationiert werden.
» Können die Schweizer Energieziele nicht besser über Lenkungsabgaben erreicht werden?
Um den Energieverbrauch eines Staates zu reduzieren, kennen wir verschiedene Massnahmen: Verbote (z.B. Elektrospeicherheizungen), Anreizsysteme (z.B. Gebäudesanierungsprogramm) und die Verteuerung der Energie (z.B. Lenkungsabgaben). Um innert nützlicher Frist bei der 2000-Watt-Gesellschaft anzukommen, braucht es eine Vielzahl von Verboten, Anreizen und sehr hohen Lenkungsabgaben. Verbote haben es jedoch schwer in einer freiheitlichen Gesellschaft. Von Anreizen profitieren letztlich auch immer nur diese, welche die Energie am meisten verschwenden und Lenkungsabgaben, die wirklich lenken sollen, sind so hoch, dass diese die Schweizer Volkswirtschaft schwächen, da dadurch die Importprodukte bevorteilt werden, was auch nicht der Sinn der Sache sein kann.
Das Energiekonto der Energiebank Schweiz kennt diese Nachteile nicht. Jede Person kann frei über sein Energieguthaben verfügen. Dieses wird aber jährlich kleiner, bis zum erreichen der 2'000 Watt, womit ein haushälterischer Umgang nötig ist.
» Ist ein Energiekonto eine Rationierung der Energie?
Verschiedene Städte und Kantone haben sich zum Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft bekannt. Dabei wird eine Plafonierung des Energieverbrauchs angestrebt. Die Energiebank Schweiz nimmt diese Idee auf, verlässt aber die übergeordnete Ebene und wendet sich direkt dem einzelnen Menschen zu. Jeder Mensch soll mit diesen 2'000 Watt auskommen. Für diese Menge Energie hat jede Person ein Recht. Was darüber ist, muss teuer beschafft werden, bei Menschen, die mit weniger Energie auskommen und bereit sind zu verkaufen.
» Bräuchte es nicht besser ein Umweltpunktekonto, statt der einseitigen Energiesicht?
Selbstverständlich ist die einseitige Sicht auf den Energieinhalt bei den Produkten und Dienstleistungen nicht immer optimal. Es kann vereinzelt vorkommen, dass umweltschädlichere Produkte gewählt werden, da diese energetisch besser dastehen. Dies sollte aber nicht häufig der Fall sein. Umweltbelastungspunkte einheitlich zu erfassen, dies ist zur Zeit weit anspruchsvoller als die Bewertung des Energieinhaltes eines Produktes.
» Wäre es nicht einfacher und sinnvoller, die graue Energie und die mit den Produkten importierte Energie zu vernachlässigen?
Selbstverständlich wäre dies viel einfacher. Doch die Arbeit lohnt sich. Bereits heute sind grosse Datenbanken vorhanden, welche Auskunft geben über die graue Energie von Produkten.
Erst wenn diese Daten alle zusammen sind, können Firmen und KonsumentInnen bewusst entscheiden, welche Produkte sie vorziehen wollen. Der Preis ist dann nicht mehr das alleinige Entscheidungskriterium. Es muss allen Menschen klar werden, dass wir auch für die Energie verantwortlich sind, welche in China für unsere Kleider oder Elektronik verbraucht wurde und der Verbrauch nicht erst in der eigenen Stube beginnt.
» Weshalb sollte ich ein Konto bei der Energiebank Schweiz eröffnen?
Mit der Energiebank Schweiz habe ich eine Kontrolle bezüglich meinem persönlichen Energieverbrauch. Der Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft wird dadurch stark vereinfacht. Es wird sichtbar gemacht, wo ich wieviel Energie verbrauche. Wer früh bei der Energiebank Schweiz mitmacht, gehört zu den Pionieren einer neuen energiesensiblen Zeit und kann dazu auf die Entwicklung der Energiebank Schweiz noch Einfluss nehmen. Es ist das Ziel der Energiebank Schweiz, in Zukunft die Energiekonten aller EinwohnerInnen der Schweiz im Auftrag des Bundes zu führen.
» Welche Firmen sollen Ihre Energiebilanz mit der Energiebank Schweiz ermitteln lassen?
Alle Firmen, die ihren direkten und indirekten Energiekonsum verfolgen und verbessern möchten. Firmen, die ihren KundInnen zeigen wollen, wieviel Energie in ihren Produkten steckt und welche Anstrengungen in den letzten Jahren vorgenommen wurden. Diese Firmen werden eine grosse Beachtung finden, da heute noch keine Firma eine ähnlich umfassende Energieanalyse liefern kann. Ziel der Energiebank Schweiz ist es, dass alle produzierenden Firmen, Handelsbetriebe und Dienstleistungsbetriebe ein Kontokorrentkonto bei der Energiebank Schweiz führen. Dies als Grundlage für die Bewertung der Produkte und Dienstleistungen.
» Wer steckt hinter der Energiebank Schweiz?
Die Initianten der Energiebank Schweiz sind:
• Pascal Benninger, Maschinenbauingenieur HTL und Bio-Landwirt, Sissach
• Rolf Cleis, dipl. Biophysiker, Software und Web-Designer mit eigener Firma, Sissach
• Stefan Huber, Master in Geographie, Umweltwissenschaften und Ethnologie, Berater bei Brugger und Partner, Zürich
» Was geschieht mit dem Verbrauch der öffentlichen Hand?
Der Energieverbrauch von Bund, Kanton und Gemeinden wird der eigenen Bevölkerung zugeteilt. Das ist die Energiesteuer. Damit entsteht ein Energiesteuerwettbewerb zwischen den Kantonen und zwischen den Gemeinden. Die EinwohnerInnen wollen ihr begrenztes Energieguthaben lieber selbst nutzen, als der öffentlichen Hand abgeben. Der Energieverbrauch der öffentlichen Hand wird zu einem Standortfaktor. Selbstverständlich sorgt ein nationaler Energieausgleich zwischen Kantonen und Gemeinden für einen Ausgleich für Standortnachteile, wie diese z.B. im Berggebiet anfallen.
» Darf ich mit einem aufgebrauchten Energiekonto nicht mehr zum Arzt?
Die Energiekrankenkasse, bezahlt alle Energieaufwendungen der Behandlungen innerhalb des KVG. Jedem Konto wird Energie für die Krankenkasse abgezogen. Für Behandlungen in Privatspitälern und ausserhalb des KVG bietet die Energiebank Schweiz Zusatzversicherungen an.
» Weshalb braucht es die Energiebörse, welche der Energie Wechselkurse zuteilt?
Strom hat bei allen Anwendungen einen sehr guten Wirkungsgrad. Wir könnten also für alle Anwendungen Strom einsetzen, um unser Konto zu entlasten. Dies erklärt auch weshalb in den letzten 10 Jahren 100`000 Wärmepumpen an Stelle von Öl-Heizungen eingerichtet wurden. Im Winter ist der Strom jedoch äusserst knapp vorhanden. Es macht also keinen Sinn, weitere Öl-Heizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen, sonst werden wir die Atomkraftwerke nicht abstellen können.
Es ist nun die Aufgabe der Energiebörse die Energiequellen so zu bewerten, dass diese dann und dort eingesetzt werden, wo diese am meisten Sinn machen.
» Auf meinem Dach wird Solarstrom produziert. Kann ich diese Energie meinem Konto gutschreiben?
Nein. Mit der KEV wird die erneuerbare Energie kostendeckend in Franken vergütet, sodass sich dieses Engagement zählen sollte. Es ist nicht vorgesehen, diese Leistungen über die Energiebank Schweiz mit der Energiewährung zusätzlich zu belohnen. Wir werden aber die Situation beobachten. Es kann sein, dass wir unsere Haltung noch überdenken werden, sollte es einen weiteren Anreiz zur Installation von Solarzellen brauchen.
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